In diesem Artikel erkläre ich dir, wie du trotz Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kannst, mit welcher Annahme du rechnen kannst und welche Rolle eine anonyme Risikovoranfrage spielt.
Das Wichtigste in Kürze
· Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist grundsätzlich möglich, auch mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung – entscheidend ist der aktuelle Gesundheitszustand und das Gesamtbild.
· Gut eingestellte Werte, eine stabile Behandlung und keine zusätzlichen Risikofaktoren verbessern die Annahmechancen.
· Bei genetischen Faktoren wie Faktor-V-Leiden oder dem Long-QT-Syndrom wird besonders genau geprüft.
· Eine anonyme Risikovoranfrage bringt Klarheit, bevor du offiziell einen Antrag stellst.
· Wir begleiten dich durch den gesamten Prozess – ehrlich, transparent und mit dem Ziel, die bestmögliche Lösung für dich zu finden.
Was genau sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen betreffen das Herz oder die Blutgefäße – und sind weltweit unter den häufigsten Gesundheitsproblemen. Hier einige Beispiele, die für den Abschluss einer BU-Versicherung relevant sein können:
· Bluthochdruck (Hypertonie): Kann das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.
· Niedriger Blutdruck (Hypotonie): Kann zu Schwindel oder Kreislaufproblemen führen.
· Herzrhythmusstörungen: Reichen von harmlosen Extrasystolen bis zu lebensbedrohlichen Arrhythmien.
· Thrombosen & Embolien: Blutgerinnsel, die Gefäße blockieren können.
· Herzfehler: Angeborene oder erworbene Defekte, die die Funktion des Herzens beeinträchtigen können.
· Herzmuskelerkrankungen: Erkrankungen, die die Leistung des Herzmuskels beeinträchtigen, wie z. B. Kardiomyopathien.
· Herzinfarkt: Eine akute Durchblutungsstörung, die das Herz dauerhaft schädigen kann.
· Lymphödem: Störung im Lymphsystem, die zu anhaltenden Schwellungen führen kann.
Kann ich mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung eine BU abschließen?
Die gute Nachricht ist: Ja, es ist möglich. Die Versicherer führen bei Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Risikoprüfung durch. Dabei werden unter anderem folgende Faktoren berücksichtigt:
1. Diagnose: Konnte eine klare Ursache für die Beschwerden gefunden werden? Welche Erkrankung liegt vor und wie schwer ist sie ausgeprägt?
2. Behandlung: Werden die Beschwerden erfolgreich behandelt, z. B. durch Medikamente oder operative Eingriffe?
3. Gesamtgesundheit: Gibt es zusätzliche Risikofaktoren wie Übergewicht (hoher BMI), schlechte Blutwerte oder weitere Vorerkrankungen?
4. Stabilität der Erkrankung: Seit wann ist der Gesundheitszustand stabil? Liegt Beschwerdefreiheit vor? Gibt es regelmäßige Kontrolluntersuchungen?
Je stabiler dein Gesundheitszustand ist und je besser die Erkrankung medikamentös eingestellt ist und je weniger Begleiterkrankungen vorliegen, desto höher sind deine Chancen auf eine normale Annahme.
Faktor-V-Leiden: Was bedeutet das für die BU?
Die Faktor-V-Leiden-Mutation ist eine genetische Veränderung, die die Blutgerinnung beeinflusst und das Thromboserisiko erhöht. Der Schweregrad hängt von der Variante der Mutation ab.
· Heterozygote Variante: Mutation nur auf einem Chromosom. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist möglich, meist mit normaler Annahme, manchmal mit Ausschluss oder Zuschlag.
· Homozygote Variante: Mutation auf beiden Chromosomen. Berufsunfähigkeitsversicherung wird in der Regel abgelehnt, da das Risiko aus Sicht der Versicherer zu hoch ist.
Ein Beispiel aus der Praxis: Bluthochdruck und Raynaud-Syndrom
Vor Kurzem hatten wir eine Kundin in der Beratung, die unter Bluthochdruck und dem Raynaud-Syndrom litt. Der Bluthochdruck wurde mit Medikamenten erfolgreich behandelt, und ihre Blutwerte sowie ihr BMI waren unauffällig. Das Raynaud-Syndrom ist eine Durchblutungsstörung, bei der sich Finger oder Zehen durch Kälte oder Stress weiß oder bläulich verfärben, was jedoch in ihrem Fall gut beherrschbar war.
Dank einer sorgfältigen Aufarbeitung ihrer Krankenhistorie und einer anonymen Risikovoranfrage konnten wir eine normale Annahme für ihre BU erreichen.
Dieses Beispiel zeigt, dass auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck ein BU-Abschluss möglich ist, wenn die Behandlung erfolgreich ist und die gesamtgesundheitliche Situation stabil bleibt.
Muss ich mit Ausschlussklausel, Risikozuschlag oder Ablehnung rechnen?
Schwieriger, eine BU abzuschließen, wird es, wenn:
· … zusätzliche Risiken vorliegen wie Übergewicht oder schlechte Blutwerte,
· … die Erkrankung nicht stabil eingestellt ist,
· … die Beschwerden mehrfach zu Krankschreibungen oder Klinikaufenthalten geführt haben.
In solchen Fällen muss mit einer Ausschlussklausel, einem Risikozuschlag oder im schlimmsten Fall einer Ablehnung gerechnet werden.
Ein Sonderfall ist das Long-QT-Syndrom, eine genetisch bedingte Herzrhythmusstörung, die leider immer zu einer Ablehnung bei der Berufsunfähigkeitsversicherung führt, da das Risiko für die Versicherer als zu hoch eingestuft wird.
Warum ist die anonyme Risikovoranfrage so wichtig?
Weil sie dir Klarheit verschafft, ohne ein Risiko einzugehen.
Wir reichen deine Gesundheitsdaten anonymisiert bei mehreren Versicherern ein. So sehen wir:
· Wer würde dich zu welchen Bedingungen versichern?
· Gibt es Zuschläge oder Ausschlüsse?
· Oder bestenfalls eine normale Annahme?
Da jede Gesellschaft anders bewertet, lohnt sich dieser Weg – Was bei einem Versicherer abgelehnt wird, kann woanders ganz normal angenommen werden.
Fazit: Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Herz-Kreislauf-Erkrankung? Ja, oft geht das!
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind kein automatischer Ausschlussgrund. Was zählt, ist dein individueller Zustand, wie stabil du eingestellt bist und wie gut deine Unterlagen aufbereitet sind.
Wir helfen dir dabei, deine Krankenhistorie optimal aufzubereiten, so dass die Versicherer sich ein gutes Bild machen können – und du die besten Chancen auf Schutz für deine Arbeitskraft hast.
📞 Lass uns gemeinsam draufschauen
Du bist dir unsicher, ob du mit eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit bestehender Vorerkrankungen abschließen kannst? Dann melde dich gern bei mir – wir finden gemeinsam heraus, wie deine Chancen stehen.