Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, muss von diesem Zeitpunkt an jeden Monat eine festgelegte Summe einzahlen und lässt sich daher zunächst einmal auf eine finanzielle Belastung ein. In Deutschland gibt es keine staatliche Förderung, die hier unter die Arme greift. Dennoch kannst du Entlastung erhalten – denn manche gesetzlichen Krankenkassen bieten hier eine Unterstützung an.
In der Regel läuft diese Unterstützung über Bonusprogramme der Krankenkasse. Im folgenden Blogartikel verraten wir dir, was du tun musst, um einen solchen Bonus zu erreichen. Außerdem geht es darum, warum die BU von einigen Krankenkassen gefördert wird, und, wie du den günstigsten Vertrag für dich finden kannst.
Was für Förderungen bieten die Krankenkassen an? Unter welchen Voraussetzungen erhalte ich einen Bonus?
Einige Krankenkassen bieten Zuschüsse für Berufsunfähigkeitsversicherungen an. Bei zum Beispiel der IKK-Innovationskasse bekommen Versicherte einen Zuschuss von bis zu 500 Euro jährlich, wenn sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Hierfür gibt es allerdings bestimmte Voraussetzungen: Du musst verschiedene Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen und die entsprechenden Nachweise sowie den Versicherungsschein bei der Krankenkasse einreichen.
Das Prinzip ist recht einfach erklärt: Von der Krankenkasse werden Vorsorgeuntersuchungen und sportliche Aktivitäten mit Bonuspunkten belohnt, die dann für den Zuschuss bei der Berufsunfähigkeitsversicherung genutzt werden können. Das heißt auch: Der Zuschuss ist kein Festbetrag, den Versicherte automatisch ausgezahlt bekommen – man muss aktiv etwas dafür tun.
Wenn du aufgrund deiner hohen Zusatzbeiträge ohnehin überlegst, deine Krankenkasse zu wechseln, kann es sinnvoll sein, hier den Bonus für die Berufsunfähigkeitsversicherung direkt mit einzukalkulieren. So sparst du nicht nur bei den Beiträgen, sondern kannst auch die Kosten für deine Versicherung reduzieren. Aufgrund von Beitragserhöhungen hast du oft ein Sonderkündigungsrecht, das die Kündigung bzw. den Wechsel zu einer anderen Krankenkasse vereinfacht. Welche Krankenkassen hier gezielt Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung fördern, kannst du hier herausfinden.
Welchen Hintergrund hat es, dass Krankenkassen bei Berufsunfähigkeitsversicherungen unterstützen?
Hinter der Förderung einer Berufsunfähigkeitsversicherung steht kein bloßer Altruismus; die Gründe sind durchaus strategisch und ökonomisch. Die Krankenkasse profitiert davon, wenn Versicherte gesundheitliche Risiken auch anderweitig frühzeitig absichern. Bei einer guten Absicherung geraten chronisch Kranke und psychisch Erkrankte weniger schnell in eine existentielle Krise, was für den Verlauf der Erkrankung förderlich ist und in manchen Fällen die Kosten der Krankenkasse senkt.
Förderprogramme sind außerdem ein wichtiger Faktor bei der Kundenbindung der Krankenkassen. Dabei soll gesundheitsförderndes Verhalten belohnt werden, wovon die Krankenkassen dann auf lange Sicht finanziell profitieren. Die Förderung der Berufsunfähigkeitsversicherung als Bestandteil der individuellen Gesundheits- und Risikovorsorge passt hier thematisch gut ins Konzept.
Warum gibt es keine staatliche Förderung?
Tatsächlich ist die Frage, warum es keine staatliche Förderung für Berufsunfähigkeitsversicherungen gibt, durchaus berechtigt. Seit im Zuge der Rentenreform 2001 die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente durch eine Erwerbsminderungsrente ersetzt wurde, die ausschließlich dann zahlt, wenn in keinem anderen Beruf mehr als drei Stunden täglich gearbeitet werden kann, und zudem sehr niedrig ausfällt, ist eine private BU-Vorsorge absolut zwingend notwendig.
Dennoch gilt in Deutschland eine klare Trennung von staatlicher und privater Vorsorge – und das ist der Grund, warum es keine staatliche Förderung für die Berufsunfähigkeitsversicherung gibt. Es gilt: Der Staat fördert nur Maßnahmen zur Existenzsicherung, für alle Vorsorgeleistungen, die der Sicherung des Lebensstandards dienen, bist du privat verantwortlich.
Die Förderung von Berufsunfähigkeitsversicherungen ist nicht Teil des gesetzlichen Sozialversicherungsauftrags und wäre außerdem ein massiver staatlicher Markteingriff. Zudem würde eine solche Förderung Unsummen an Geld kosten, da eigentlich jeder erwerbstätige Mensch eine Berufsunfähigkeitsversicherung benötigt.
Gibt es eine Förderung durch den Arbeitgeber?
Manche, insbesondere größere Arbeitgeber bieten tatsächlich den vereinfachten Zugang zur Berufsunfähigkeitsversicherung über Rahmenverträge an. Dies erfolgt meist im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge. Ob das Sinn macht, haben wir in diesem Beitrag erklärt.
Fazit
Wie wir gesehen haben, gibt es in Deutschland keine staatliche Förderung für Berufsunfähigkeitsversicherungen, da diese zur privaten Vorsorge zählen. Einzelne Krankenkassen bieten jedoch Zuschüsse im Rahmen von Bonusprogrammen an – bis zu 500 € jährlich bei Nachweis von Vorsorgeuntersuchungen und einem BU-Vertrag. Die Förderung dient der Prävention, Kundenbindung und langfristigen Kostensenkung. Außerdem kannst du dich bei deinem Arbeitgeber erkundigen, ob dieser auch Förderungen im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge anbietet.
Wer früh abschließt, Tarife vergleicht und die Vertragsbedingungen beachtet, kann bei der BU-Versicherung sparen, ohne auf wichtigen Schutz zu verzichten.