Young woman presenting her empty pockets

Anfang Januar bekam ich einen Anruf eines Kunden welcher bisher nur die Kfz-Versicherung und Rechtsschutzversicherung bei mir hatte. Er bat mich all seine Versicherungen durchzusehen und die Familie in Zukunft ganzheitlich zu betreuen. Bisher war diese bei einem Vermögensberater in „Betreuung“.

Dieser war nun aber plötzlich vom Erdboden verschwunden und mit ihm satte 7000€ des Kunden. Unterschlagung und Betrug nennt man das!! Dies kommt leider nicht selten vor bei Mitarbeitern solcher Strukturvertriebe. Gegen diesen Herren liegen bei der Polizei in Erfurt leider schon einige Anzeigen vor.

Ebenfalls typisch für Kunden der Vermögensberatung ist die doch überdurchschnittlich hohe Anzahl an Renten- und Lebensversicherungen. In diesem Fall sind es 8 Rentenversicherungen für sich und seine Frau in die im Monat rund 900€ an Beiträgen fließen.

Man könnte nun meinen „Wow, diese Familie ist bestimmt super abgesichert mit all den vielen Verträgen…!“ Aber genau hier liegt das Problem!

Als Hauptverdiener der Familie kommt der Vater mit 2500€ netto im Monat „nach Hause“. Eine ordentliche Absicherung bei Berufsunfähigkeit ist hier das A und O. Des weiteren müssen auch die Ehefrau und der 6jährige Sohn entsprechend abgesichert sein, sollte der Vater versterben.

Wie hoch eine Berunfsunfähigkeitsrente mindestens sein sollte hatte ich in diesem Beitrag erläutert. Im o.g. Fall also mindestens 2000€ Berufsunfähigkeitsrente. Über die Höhe einer entsprechenden Todesfallabsicherung lässt sich streiten. Aber aufgrund des jungen Alters des Sohnes und des doch für Thüringen recht hohem Einkommens des Vaters würde ich hier nicht unter 150.000€-200.000€ ansetzen.

Die tatsächliche Absicherung des Vaters liegt aber bei 600€ Berufsunfähigkeitsrente und rund 25.000€ Leistung im Todesfall. Wie weit die Familie mit diesen Summen kommen würde wenn dem Vater etwas passiert, kann sich jeder selber ausrechnen. Bei Berufsunfähigkeit des Vaters käme es zum finanziellen Supergau der Familie. Die 8 Rentenversicherungen wären das erste was er nicht mehr zahlen kann!

Was aber am schlimmsten bei der ganzen Geschichte ist: Beim Vater wurde letztes Jahr im Herbst Diabetes diagnostiziert. Eine entsprechende Absicherung in Sachen Berufsunfähigkeit ist nun nicht mehr möglich, die für den Todesfall nur sehr begrenzt.

Hätte die Familie von Anfang an eine ordentliche Beratung und Betreuung genossen, wäre sie nun sicher ordentlich abgesichert UND hätte ggf noch ein paar € mehr im Monat übrig.

Viel hilft also nicht viel. Nicht die Masse macht es sondern die Qualität der vorhandenen Verträge. 

Es grüßt Sie herzlichst

Marlene Drescher

Ihre Versicherungsmaklerin im Leinatal